Der Erfurter Christian Altstadt gewann die 17. Auflage des traditionellen OstseeMan-Triathlons in Glücksburg, Deutschlands einziger Langdistanz mit Schwimmstrecke im Meer. Nach 8:25:50 Stunden blieb die Uhr für den 31-Jährigen stehen und verfehlte damit nur knapp den Streckenrekord von Seriensieger Christian Nitschke (8:24:41 Stunden/2014).
Das 3,8 Kilometer lange Schwimmen in der Flensburger Förde beendete Altstadt als Dritter und schloss auf dem Rad schnell auf den bis dato führenden Titelverteidiger Till Schramm auf. „Anschließend hat es allerdings keiner geschafft, sich zu lösen. Er kannte die Radstrecke besser als ich, was sich in den verwinkelten Passagen auszahlte“, so Altstadt. Trotzdem gab es auf den 180 Kilometern noch einen Schockmoment für den gebürtigen Frankfurter, denn nach Ansicht der Kampfrichter fuhr er zu lange im Windschatten eines Staffelradfahrers und bekam eine fünfminütige Zeitstrafe. Während Schramm also direkt den Marathon in Angriff nahm, musste der Thüringer die Strafe vorher absitzen: „Ich wurde von meinem Trainer Konrad Smolinski, meiner Familie und meiner Freundin noch mal motiviert. So einfach wollte ich nicht klein beigeben.“
Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch lief Altstadt, der aktuell die Thüringer Langdistanz-Bestzeit inne hat, den Abstand zu und schloss nach knapp der Hälfte der Laufstrecke erneut auf seinen Kontrahenten auf. Auch wenn dieser anfangs noch mal Widerstand leistete, riss nach etwa 30 Kilometern die entscheidende Lücke – bis ins Ziel betrug das Polster sogar über sieben Minuten.
Nach dem bislang wohl größten Erfolg seiner Karriere geht es für Christian Altstadt, der erst 2014 mit dem Triathlon begann, bereits in zwei Wochen am 19. August nach einer nur kurzen Verschnaufpause weiter beim ICAN Nordhausen, Thüringens einziger Mitteldistanz (1,9km – 90km – 21,1km). Im Südharz trifft er u.a. auf seine Profi-Kollegen Konstantin Bachor (Wolfsburg), Philipp Mock (Eschwege), Fabian Rahn (Köln) und Marcus Wöllner (Leipzig). „In diesem Jahr wird es damit wohl so spannend wie noch nie. Wir sind froh, mit Christian den besten Thüringer begrüßen zu dürfen“, erklärt Renndirektor Ulrich Konschak.
[Johann Reinhardt]