Nach Platz 13 im Kraichgau und dem starken elften Rang in Düsseldorf mussten die Bundesliga-Triathleten des Teams Weimarer Ingenieure – HSV Weimar als 16. in Tübingen einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen. Vor dem abschließenden Rennen in Berlin am 4. August müssen die Thüringer als 15. in der Tabelle zwei Punkte hinter dem rettenden Ufer um den Verbleib in der 1. Triathlon-Bundesliga bangen.
In der Universitätsstadt am Neckar erwischte das Weimarer Quintett über die Sprintdistanz (0,75 km Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen) einen denkbar schlechten Start in den Wettkampf und fand sich nur wenige Sekunden voneinander getrennt in den hinteren, kleineren Radgruppen wieder. „Dadurch waren wir schon früh unter Zugzwang. Mit einer Minute Rückstand im Schwimmen war klar, dass es nur noch um Schadensbegrenzung geht – und das ist auf solch einem Niveau nur schwer möglich“, so der Sportliche Leiter Tom Eismann. Zwar sorgten John Heiland und Bundesliga-Debütant Theo Sonnenberg auf dem Rad noch einmal für das Tempo, konnten die Abstände zu den gut funktionierenden größeren Gruppen davor aber nicht entscheidend verkleinern, sodass der laufstarke Heiland trotz der 17. Laufzeit im Gesamtklassement nicht über den 61. Rang hinauskam. Nicht ganz mit seinen sächsischen Teamkollegen mithalten konnte in der abschließenden Disziplin der Junior Sonnenberg (69.), die Leistung des Jenaers kann aber trotzdem als Lichtblick gesehen werden.
Das in die Wertung eingegangene Quartett vervollständigten Aljoscha Willgosch (73.) und Tom Gorges (75.). Zu schwer wogen der krankheitsbedingte Ausfall von Peter Lehmann und die Abstellung von Jungspund Alexander Kull in das Trainingslager der Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die Junioren-Weltmeisterschaft Ende August: „Wir hoffen zumindest auf Alex in Berlin wieder zurückgreifen zu können, denn er ist an einem guten Tag auch für eine Top 40-Platzierung gut.“ Nachdem Anfang der Woche der Rückschlag in Tübingen physisch und psychisch verarbeitet wird, wollen die Goethestädter im Kampf um den Klassenerhalt noch mal alle Kräfte mobilisieren. „Dafür brauchen wir eine ähnlich gute Leistung wie in Düsseldorf und müssen darauf hoffen, dass Trier mindestens zwei Plätze hinter uns landet. Wir wollen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen“, blickt Eismann voraus.
Besser lief es für die Weimarer abseits der Bundesliga, denn Folker Schwesinger, neben Eismann etatmäßiger Sportlicher Leiter und viele Jahre selbst im Ligabetrieb aktiv, gab beim Ironman Switzerland sein Langdistanz-Debüt. In 9:05:12 Stunden erreichte Schwesinger auf Anhieb eine Spitzenzeit und lief auf den sechsten Platz aller Amateure. Durch den zweiten Platz in seiner Altersklasse machte der Weimarer als zweiter Thüringer nach Robin Schneider (Gera) auch die Qualifikation für den Ironman Hawaii perfekt.
[Johann Reinhardt]