Martin Schroschk / Triathlonverein Dresden

Weimarer Triathleten kämpfen um Bundesliga-Aufstieg 

Vor Saisonbeginn war von der Deutschen Triathlon Union (DTU) nicht vorgesehen, dass es aufgrund der Corona-Pandemie einen Auf- und Abstieg in der Triathlon-Bundesliga gibt – Grund hierfür waren die unterschiedlichen Trainingsbedingungen in den Vereinen während der Monate des Lockdowns. Da nun allerdings im kommenden Jahr ein Team aus dem Bundesliga-Oberhaus zurückzieht, messen sich am kommenden Samstag die Zweitligameister aus der Nord- und Südstaffel aus Würzburg und Weimar, um den letzten noch verbliebenden Platz für die Saison 2022 zu vergeben. Eine Chance, die sich die Triathleten der Weimarer Ingenieure – HSV Weimar nicht entgehen lassen wollen.

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt wird es für die beiden Teams einen Swim & Run-Wettbewerb über 800 Meter Schwimmen und 5 Kilometer Laufen mit kurzer Pause geben, wobei die Goethestädter die Reise in die bayerische Barockstadt antreten werden. Jeweils fünf Athleten darf jedes Team stellen. Nach dem Schwimmen im Massenstart wird der Lauf im Jagdmodus mit den vorherigen Abständen absolviert. In die Wertung kommen, wie im normalen Bundesligabetrieb auch, die vier schnellsten Athleten.

Folker Schwesinger und Tom Eismann können dabei aus den Vollen schöpfen und auf die beiden Leistungsträger Alexander Kull und Marcel Lehmberg bauen. „Insgesamt haben wir sieben bis acht Athleten, die sich für den finalen Ausscheid bereithalten. Fünf werden am Ende starten. Wir hoffen, dass alle bis dahin noch gesund bleiben“, erklärt Eismann, der nach aktuellem Stand Felix Günther, Jungspund Theo Sonnenberg und den Sachsen John Heiland als weitere Starter vorsieht.

Klares Ziel ist der erneute Aufstieg für die Weimarer Ingenieure, nachdem es 2019 bereits ein kurzes einjähriges Gastspiel in der 1. Bundesliga gab: „Natürlich wissen wir aber, dass uns das Würzburg nicht kampflos ermöglichen wird. Es wird ein Kopf an Kopf Rennen und sehr eng, bei dem es auf jede Sekunde ankommen kann. Die Würzburger haben in der Südstaffel gezeigt, wie stark sie sind.“ Sollte das das große Ziel des Bundesligaaufstiegs allerdings gelingen, könnten die Weimarer einer guten Saison mit drei Siegen in drei Rennen in der 2. Bundesliga Nord das i-Tüpfelchen aufsetzen. Auch die zweite Mannschaft würde davon profitieren, denn so rückt diese nach dem ersten Platz in der Regionalliga in die 2. Bundesliga auf. „Es steht schon einiges für uns auf dem Spiel, die letzten Jahre waren auf dieses Ziel ausgerichtet, deshalb sind wir natürlich besonders gespannt“, so der Sportliche Leiter weiter.

Dass im Dezember, wo eigentlich die Saisonpause oder ruhigeres Grundlagentraining anstehen, noch mal ein solcher Höhepunkt folgt, ist auch für den Coach und seine Mannen ungewöhnlich. Deshalb wurde die Saisonpause nach dem bislang letzten Rennen Mitte September in Halle auch etwas verkürzt, in den letzten Wochen nach einem erneuten Grundlagenblock noch mal wettkampfspezifisches Training mit einem Trainingslager in Bad Blankenburg eingebaut: „Eine solche Planung auf eine Höchstleistung im Dezember ist auch für uns eine neue Erfahrung und eine Besonderheit. Bislang machen die Jungs allesamt aber einen guten Eindruck und sind in beiden Disziplinen fit. Ich traue ihnen zu, im Rennen auf verschiedene Konstellationen zu reagieren und im Laufen sowohl einen Vorsprung zu verteidigen aber auch einen Rückstand aufzuholen.“

[Johann Reinhardt]