Aus Thüringer Sicht lagen Freud und Leid beim gestrigen Jahreshöhepunkt vieler Triathleten, dem legendären Ironman auf Hawaii, dicht beieinander. Bei ihrem bereits sechsten Start in Kailua-Kona peilte die Nordhäuserin Katja Konschak im Feld der auserwählten Profi-Damen über die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen eine Zeit von unter zehn Stunden an. Nach solidem Schwimmen und Radfahren noch im Bereich des Möglichen, hatte sie im Marathon mit den extremen Bedingungen zu kämpfen und wurde nach 10:55 Stunden 228. im Feld der Damen.
Besser lief es für Hawaii-Rookie Robin Schneider aus Gera am längsten Tag des Jahres – über 22 Stunden waren er und sein Team auf den Beinen, begleiteten nach getaner Arbeit auch die letzten Finisher noch ins Ziel. Genau 9:10 Stunden benötigte der zweifache Altersklassen-Weltmeister über die Mitteldistanz bei seinem Debüt: Ein starker 16. Platz in der AK25-29 war der Lohn, wobei Schneider nach dem Schwimmen (3.) und Radfahren (9.) über weite Strecken des Rennens sogar in den Top ten lag. „Das Schwimmen lief sehr gut, ich konnte in einer kleinen Gruppe Kraft sparen. Auf dem Rad hatten wir ideale Bedingungen, es war fast windstill – das hat sich auch bei den Zeiten der Sieger bemerkbar gemacht“, so Schneider. Auf den 180 Kilometern hinauf nach Hawi und zurück gen Kailua-Kona stellte auch der 30-Jährige in unter 4:40 Stunden eine für sich neue Radbestzeit auf. Der abschließende Marathon wurde dann zu vorher erwarteten Qual – eine Aufgabe, die der Thüringer aber annehmen wollte: „Ich hatte direkt zu Beginn Probleme mit dem Mangen, musste zwischendurch mal anhalten und meine Ernährung anpassen. Mit 3:33 Stunden auf dem Laufkurs bin ich nicht ganz zufrieden, insgesamt habe ich aber das Maximum herausgeholt und daher sehr glücklich über das Ergebnis. Es hat sich bestätigt, dass man auf Hawaii jeden Fehler merkt und schnell Lehrgeld zahlt – durch einen zweiten oder dritten Start kann man das Rennen wahrscheinlich noch besser lesen.“
Auch die weiteren Thüringer schlugen sich beachtlich und beendeten die mehrstündige Tortur mit Bravour. Christian Hupel (Jena) erkämpfte sich in 10:13:09 Stunden den 764. Gesamtplatz bei knapp zweitausend Männern, die Weimaerin Christina Haensel (12:10:46 h) klassierte sich als 29. der AK25-29 in den Top 30 ihrer Wartungsklasse.
[Johann Reinhardt]