32. Erfurter Triathlon: Altstadt gelingt Titelverteidigung

Titelverteidigung geglückt: Bei seinem Heimspiel am Standbad Stotternheim gelang Profi-Triathlet Christian Altstadt vom ausrichtenden LTV Erfurt der dritte Sieg nach 2015 und 2017. Gleichzeitig sicherte er sich so den Titel des Thüringer Meisters über die Olympische Streckenlänge und gewann trotz noch eines ausstehenden Rennens am Bergsee Ratscher (01./02.09.) vorzeitig die Gesamtwertung des 3Cup Thüringen. Nach unter zwei Stunden Rennzeit (1:59:02h) verwies er wie schon im Vorjahr den Reutlinger Max Dapp auf Platz zwei. Dritter wurde der Apoldaer Lars Erik Fricke, der damit Silber bei den thüringenweiten Titelkämpfen vor Hubert Hammerl (Jena) gewann. „Als ich den Pokal morgens ins Auto geladen habe, war ich mir aufgrund der Konkurrenz und des harten Programms der letzten Wochen nicht sicher, ob ich ihn noch mal mit nachhause nehmen darf. Dass es letztlich so deutlich wird und dazu noch drei Minuten schneller als 2017, hätte ich nicht erwartet“, so der zufriedene Sieger.

Über die beim Erfurt Triathlon längste Olympische Distanz (1,5km Schwimmen, 40km Radfahren, 10km Laufen) nahm Thüringens schnellster Langdistanz-Triathlet früh das Heft des Handelns in die Hand. Nach dem Schwimmen noch Zweiter fast zeitgleich mit Trainingskollege Hammerl und Fricke, übernahm der 31-Jährige auf dem Rad schnell die Spitzenposition des bis dato führenden Robin Schneider (Gera), der später krankheitsbedingt vorzeitig ausstieg, und legalisierte den über einminütigen Rückstand bereits nach fünf Kilometern. Spannend gestaltete sich das Rennen um Platz zwei, denn Dapp und Fricke verließen gemeinsam den zweiten Wechsel und gingen Schulter an Schulter auf die Laufstrecke – letztlich mit dem besseren Ende für den Reutlinger, der wie schon im Vorjahr die schnellste Laufzeit aufstellte, Altstadt bei knapp fünf Minuten Rückstand nach dem Radfahren aber nicht mehr gefährden konnte. „Ich habe mich von Beginn an gut gefühlt und hatte gute Bein. Dabei kam mir auch der Wind auf der Radstrecke entgegen“, so der siegreiche Schützling von Coach Konrad Smolinski.

Für Christian Altstadt hat der Sieg aus zweierlei Gründen ganz besondere Bedeutung. Zum einen zeigte er erneut, dass er auch drei Wochen nach dem Sieg beim OstseeMan-Triathlon in Glücksburg und eine Woche nach dem vierten Platz beim ICAN Nordhausen weiter in starker Form ist. „Mit dem Azoren Triathlon über die Mitteldistanz und dem Ironman Barcelona Anfang Oktober folgen noch zwei große Rennen. In Spanien möchte ich versuchen, meine bisherige Ironman-Bestzeit zu unterbieten“, blickt der in Jena lebende Athlet voraus.

Zum anderen ist Erfurt der Ort, wo er 2016 einen bis heute einschneidenden Moment in seine sportliche Entwicklung erlebte. In Führung liegend wurde Altstadt beim Erfurt-Triathlon von einem Auto angefahren, brach sich, neben diversen kleineren Verletzungen, den linken Oberschenkelhals. Doch der Thüringer kam noch stärker zurück, entschied sich dazu, Profi zu werden und zählt spätestens nach seinem elften Platz in Roth in diesem Jahr zur nationalen Spitze auf der Langdistanz. „Im Laufe der Genesung und Rehabilitation, konnte ich ausgiebig über meinen zukünftigen Weg nachdenken. Dabei ist diese Entscheidung, den Triathlonsport professionell ausüben zu wollen, gereift“, blickt Altstadt zurück.

Im Wettkampf der Damen über die selbe Distanz landete Josefine Rutkowski (PSV Meiningen) beim 32. Erfurt-Triathlon einen Start-Ziel-Erfolg. Wie schon bei den Männern entwickelte sich auch hier ein wahrer Krimi im Kampf um den Silberrang. Im teaminternen Duell fing Andrea Gießmann im Lauf noch Cornelia Hiller (beide LTV Erfurt) ab und wurde mit nur 26 Sekunden Vorsprung Gesamt-Zweite.

[Johann Reinhardt]