[Photo: TV Dresden/ Martin Schroschk]

Thüringer Triathlon-Youngster Kull vor WM-Premiere

Insgesamt sechs Nachwuchsathleten vertreten die Deutsche Triathlon Union (DTU) bei den anstehenden Junioren-Weltmeisterschaften in Lausanne (Schweiz) – alle sechs starten erstmals bei einer WM. Die Wettbewerbe über die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) beginnen bereits am Freitag um 8 Uhr (Juniorinnen) und um 10 Uhr (Junioren).

Der für Weimar startende Rudolstädter Triathlet Alexander Kull gewann im Juni im sächsischen Grimma die Bronzemedaille der Deutschen Meisterschaft im Juniorenbereich. Gleichzeitig bedeutete der Podestplatz ebenfalls das Ticket für den Start bei den Welttitelkämpfen, womit er der erste Thüringer seit Sebastian Rank 2007 war, dem das gelang. Für das Talent ist es der erste Start auf internationaler Eben. „Dass ich die Qualifikation schaffen kann, ist mir in Grimma erst auf der Laufstrecke bewusst geworden, als ich auf Rang drei lag. Spezielles Ziel war es im Vorfeld aber nicht“, so Kull.

Umso mehr freuten sich der 19-Jährige und Landestrainer Tom Eismann anschließend, dass es geklappt hat – auch wenn Kull dadurch in zwei Rennen dem Bundesliga-Team der Weimarer Ingenieure im Kampf um den Klassenerhalt in der 1. Triathlon-Bundesliga fehlte. Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft absolvierte er gemeinsam mit den weiteren deutschen Juniorinnen und Junioren in zwei Trainingslagern in Saarbrücken sowie in Kienbaum. „Während im ersten Trainingslager noch Grundlagentraining mit längeren Einheiten im Fokus stand, waren es im zweiten Trainingslager schnellere Einheiten mit höherer Intensität. Vor allem die Umfänge haben sich deutlich erhöht, wodurch sich meine Form noch mal verbessert hat“, schätzt der Lehramtsstudent ein. Mit der Generalprobe, dem Bundesligarennen in Berlin, war Kull zufrieden, stieg unter den besten 30 aus dem Wasser und kämpfte sich trotz Schmerzen aufgrund eines Radsturzes zwei Tage im Voraus am Ende auf den 38. Platz.

In den letzten Tagen vor dem Saisonhöhepunkt steht für Kull, der am Mittwoch mit dem deutschen Team nach letzten Tagen in der Thüringer Heimat gemeinsam in die Schweiz reiste, noch die Besichtigung der Strecke auf der Agenda – und diese kann sich am Ende durchaus auszahlen. Die Radstrecke ist mit einem Anstieg von 800 Metern und durchschnittlich etwa 10 Prozent Steigung profiliert, selbst das Schwimmen im Genfer See hat durch Wellen und Unterwasserströmungen seine Tücken. „Platzierungstechnisch habe ich kein genaues Ziel, ich würde mich einfach freuen, in allen drei Disziplinen meine besten Leistungen abrufen zu können. Die schwierige Strecke könnte mir liegen“, blickt Kull voraus.

Nachwuchs-Bundestrainer Thomas Moeller ist optimistisch, bescheinigt Kull seit der Deutschen Juniorenmeisterschaft in Grimma „eine sehr positive Entwicklung“ – vor allem im Schwimmen, was im Vorjahr noch die Wackeldisziplin des Thüringer Hoffnungsträgers war.

Der Start in Lausanne soll auf lange Sicht auch nicht das letzte internationale Rennen Kulls gewesen sein. Für Ende September ist ein weiterer Start in der Super-League im britischen Jersey geplant, bei der die besten Nachwuchsathleten zusammentreffen. „Für das kommende Jahr wäre dann der Europacup ein Ziel“, betont Kull.

[Johann Reinhardt]