Nach einem kurzen einjährigen Gastspiel in der 1. Triathlon-Bundesliga 2019, kehrt die Mannschaft des HSV Weimar – Weimarer Ingenieure im kommenden Jahr ins Triathlon-Oberhaus zurück. In einem finalen Ausscheid zwischen den jeweils Erstplatzierten der Nord- und Südstaffel der 2. Bundesliga setzten sich die Thüringer am Samstag gegen das Team vom SV Würzburg 05 durch. Nachdem pandemiebedingt eigentlich die Auf- und Abstiegsregelung außer Kraft gesetzt wurde, ermöglichte erst der Rückzug eines Teams diese Chance für eine der beiden Mannschaften.
Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und Schneeschauern – die Laufbahn wurde vor dem Start vom Eis befreit – gab es in der bayerischen Barockstadt einen Swim & Run-Wettbewerb mit nur kurzer Verschnaufpause über 800 Meter Schwimmen und 5 Kilometer Laufen. Jeweils fünf Athleten durfte jedes Team stellen, die Zeiten der vier schnellsten kamen in die Endwertung und wurden addiert.
Nachdem die Weimarer im Schwimmen in der Addition noch knapp eine Minute hinter den starken Würzburgern lagen, musste beim als Verfolgungsstart durchgeführten Lauf die Aufholjagd erfolgen. Schnell war klar, dass die Mannen von Folker Schwesinger und Tom Eismann hier direkt den Vorwärtsgang einlegten und für klare Verhältnisse sorgen wollten. Der als Gesamt-Dritter und erster Weimarer gestartete Alexander Kull hatte bereits nach 1,5 Kilometern seinen Rückstand von 33 Sekunden auf den Erstplatzierten egalisiert und setzte sich an die Spitze. „Das Schwimmen war nicht ideal, etwas zu langsam, der Rückstand aber noch beherrschbar. Ich hatte gute Laufbeine und konnte trotz der schwierigen Bedingungen von Anfang an mein Tempo laufen“, so Kull.
Fast im selben Moment schoben sich die nahezu zeitgleich gestarteten Marcel Lehmberg und Theo Sonnenberg auf die Plätze drei und vier und fingen bis ins Ziel auch Markus Klinder, den bis dato schnellsten Würzburger, noch ab. Den Dreifachsieg der Thüringer rundete John Heiland dahinter als Fünfter ab und sorgte dafür, dass die Goethestädter in der Gesamtwertung knapp drei Minuten vor den Würzburgern lagen. Mit dem Aufstieg setzten die Thüringer trotz der pandemiebedingten Einschränkungen der Saison das i-Tüpfelchen auf, nachdem sie bereits in der 2. Bundesliga Nord drei Siege in drei Rennen einfuhren und ungeschlagen blieben. „Wir sind sehr glücklich, denn darauf haben wir die ganze Saison hingearbeitet. Nun geht es fast nahtlos nach kurzer Pause mit der Vorbereitung auf den Sommer weiter, um in der 1. Bundesliga bestehen zu können“, gibt der Sportliche Leiter Tom Eismann bereits das nächste Ziel aus. Aufgrund des Aufstiegs in die 1. Triathlon-Bundesliga rückt gleichzeitig auch die zweite Mannschaft der Thüringer als Regionalliga-Meister in die 2. Bundesliga auf. „Hier wollen wir dann vor allem unseren Nachwuchssportlern und Landeskaderathleten die Chance geben, Wettkampfeinsätze auf hohem Niveau zu sammeln“, so Eismann.
[Johann Reinhardt]