Nach Platz zwei beim 5150 Rennen auf den Philippinen am vergangenen Wochenende sollte der Ironman Malaysia, überhaupt erst seine dritte Langdistanz, noch mal ein Highlight zum Saisonabschluss des Thüringer Profi-Triathlets Henry Beck (HSV Weimar) werden. Doch bevor das Rennen wirklich begann, war es für den gebürtigen Schleusinger schon wieder zu Ende: Gehandicapt durch einen Quellenbiss beim Schwimmen musste der 31-Jährige auf der Laufstrecke aufgeben – zu sehr schmerzten am Ende die angeschwollenen Hände. Im Ziel bekam Beck direkt ein Gegengift und eine Infusion. „Dadurch ging es mir schnell wieder besser“, gibt er Entwarnung.
Nachdem Beck die erste von insgesamt zwei Runden á 1,9 Kilometern noch in der Spitzengruppe schwamm, nahm das Unheil seinen Lauf. „Nach etwas über zwei Kilometer erwischte mich dann die Qualle, weshalb ich bis zum Wechsel auch den Anschluss an die Gruppe verlor. Es brannte wie Feuer“, beschreibt Beck. Trotzdem nahm er noch den 180 Kilometer langen Radabschnitt in Angriff, merkte dort aber schnell, dass die Leistungskurve weiter nach unten ging, denn zu allen Überfluss kamen ebenfalls noch Magen-Darm-Probleme dazu. Als Achter nach dem Schwimmen verlor er weiter an Boden und erreichte als 28. den zweiten Wechsel. Das Ziel zu finishen stand über allem und so schnürte sich der Schützling von Coach Konrad Smolinski auch noch die Laufschuhe. Erst als sich Blut in den Speichel mischte und es für die Gesundheit gefährlich wurde, gab Beck dann letztlich doch auf. „Dafür ist mir mein Körper zu wichtig. Langfristige Verletzungen davonzutragen ist nicht der Sinn der Sache. Ich wollte nicht die Gesundheit aufs Spiel setzen“, so Beck.
Besonders für den Kopf und die Psyche war der Ausstieg hart und benötigt noch einige Zeit, um alles zu verarbeiten. „Über ein viertel Jahr bereitet man sich auf den Tag vor, ordnet dem Sport alles unter und spult im Training unzählige Kilometer ab. Dann soviel Pech zu haben ist natürlich nicht einfach. Trotzdem nehme ich das Positive und das gute Rennen von den Philippinen mit in die Heimat“, so der Thüringer. Auch der in die Zukunft gerichtete Blick ist bereits wieder optimistisch: Nach einer Pause bis Anfang Januar und moderatem Training, wird er 2017 wohl erneut beim weltweit größten Langdistanz-Triathlon in Roth an den Start gehen. Nach einem starken 20. Platz in diesem Jahr möchte sich Beck dort noch weiter steigern. Die Thüringer Langdistanzbestzeit, aufgestellt in diesem Jahr durch den Nordhäuser Peter Seidel, liegt aktuell bei 8:32:04 Stunden – auch das ist ein mögliches Ziel, dass der Südthüringer anstrebt.