An die deutschen Festspiele bei der Ironman-WM auf Hawaii knöpfte auch ein Thüringer Athlet an und wurde sensationell Vize-Weltmeister seiner Altersklasse M45-49. Der Nordhäuser Ulrich Konschak wurde bei seiner bereits sechsten Teilnahme Gesamt-77. und stiehl den Thüringer Profi-Damen, Ehefrau Katja Konschak und der Geraerin Kristin Möller, die Show.
Eine halbe Stunde nach den Profis um Frodeno und Kienle stiegen die etwa 2000 Agegrouper um Konschak in den Pazifik. Mit dem Ziel einer Top-5-Platzierung vor Augen verlief schon das Schwimmen so gut wie noch nie für den 45-Jährigen: Nach etwas über einer Stunde erreichte der Mediziner den zweiten Wechsel, gleichbedeutend mit der besten Schwimmzeit seiner bisherigen WM-Teilnahmen. Als 47. machte er auf dem 180 Kilometer langen Radabschnitt durch weite Lavafelder von Beginn an Boden gut: „Bis Kilometer 150 war es ein ziemlich schnelles Rennen, aber dann gab es heftigen Gegenwindwind auf den letzten Kilometern.“ Diese schwierigen Bedingungen sind aber genau die, die den Langdistanzspezialisten in die Karten spielen – vieles wird nun im Kopf entschieden. Dazu kam auch die große Hitze, durch die viele Athletinnen und Athleten aufgaben und den Anstrengungen Tribut zollen mussten.
Als 16. in die Abschlussdisziplin startend war klar, dass Konschak erneut einen schnellen Marathon benötigte, um noch das anvisierte Ziel zu erreichen. „Trotzdem bin ich verhalten losgelaufen“, beschreibt Konschak seine Marschroute. Beim Ausgang vom berühmt-berüchtigten Energy Lab zehn Kilometer vor dem Ziel war er dann bereits Zweiter: „Ich wusste zu diesem Zeitpunkt, dass ich unter den besten Fünf bin. Ich habe einfach versucht das Tempo weiter hochzuhalten.“ Mit 9:15:43 Stunden war er nicht nur so schnell wie noch nie auf Hawaii, sonderte erreichte als Vize-Weltmeister auch die bisher beste Gesamtplatzierung bei seinen bisherigen Starts. „Ich habe vorher etwas daran gezweifelt und nicht unbedingt damit gerechnet, dass es soweit nach vorne geht“, so Konschak überglücklich.
Damit war er auch schneller als Kristin Möller (Gera) und Katja Konschak (Nordhausen). Möller erwischte in den ersten beiden Disziplinen einen schwachen Tag, verlor bereits einiges an Zeit und wechselte mit über einer Stunde Rückstand auf die spätere Siegerin Daniela Ryf auf den abschließenden Marathon, der Spezialdisziplin der früheren Hindernisläuferin. Mit der drittschnellsten Laufzeit machte sie hier zwar noch mal Boden gut, kam aber nicht mehr weiter als den 26. Platz nach vorne. Besser lief der Auftakt für Katja Konschak. Die gelernte Schwimmerin erreichte mit der Spitzengruppe um Ryf den ersten Wechsel. Zwar büßte sie auf dem Rad mit schweren Beinen wie erwartet Boden ein, ging aber noch mit guter Hoffnung auf die Laufstrecke: „Nach vier Stunden wurde es etwas besser und auch beim Laufen bin ich locker losgelaufen.“ Um wie in Frankfurt unter drei Stunden laufen zu können, machte diesmal allerdings die Wärme einen Strich durch die Rechnung. Kühlung und Energiezufuhr klappten nicht wie erhofft, ab Kilometer 16 musste die zweifache Mutter immer wieder Gehpausen einlegen. Am Ende stand Platz 31 zu Buche. „Nachdem ich irgendwann angefangen habe meine Unterarme in Eiswasser zu kühlen, wurde es besser und ich konnte wieder laufen. Dadurch habe ich wenigstens noch eine neue persönliche Hawaii-Bestzeit aufstellen können“, so Konschak nach 10:15:52 Stunden Renndauer im Ziel.